Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wi... more Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wissen primar an die Modalitat des Sehens gebunden erscheint, untersucht der Beitrag jene historisch-kulturellen Rahmenbedingungen, unter denen Horen zum Bestandteil einer Wissenskultur wurde, und identifiziert diese paradigmatische Wende mit der Forschungsarbeit Hermann von Helmholtz’. Anders als die akustische Forschung davor, die sich wie Chladnis Arbeit primar mit der Visualisierung von Klangen beschaftigt und Horen demgegenuber als defizitare Erkenntnisform betrachtet, macht Helmholtz durch die Entwicklung eigener Messgerate Horen zu einem objektiv wiederholbaren und damit wissensfahigen Ereignis. Zugleich fuhrt diese Objektivierung des Horens zu einem Bewusstsein, dass das Horen durch Aufmerksamkeit, Ubung und Erfahrung veranderbar ist. Mit der historischen und kulturellen Veranderbarkeit des Horens, die Helmholtz daraus ableitet, tragt Helmholtz zur Relativierung und Destabilisierung menschlicher Sinneserfahrung bei, wodurch sich dieser von Helmholtz eingeleitete Wandel der Vorstellung des Horens und der Disput, der sich darum entzundet, unter die Krisenerfahrung der Moderne einordnen lasst. Dass diese Erkenntnis nicht auf die szientifische Forschung beschrankt bleibt, sondern auch fur das musikalische Denken bestimmend wird, fuhrt der Beitrag exemplarisch an Schonbergs Ausfuhrungen in der Harmonielehre aus.
... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabr... more ... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabriela Matuszek, Krakow Misogyner Diskurs in der europäischen Kultur um 1900 147 Hannes Schweiger, Wien The Sanity of Art. ...
Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wi... more Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wissen primar an die Modalitat des Sehens gebunden erscheint, untersucht der Beitrag jene historisch-kulturellen Rahmenbedingungen, unter denen Horen zum Bestandteil einer Wissenskultur wurde, und identifiziert diese paradigmatische Wende mit der Forschungsarbeit Hermann von Helmholtz’. Anders als die akustische Forschung davor, die sich wie Chladnis Arbeit primar mit der Visualisierung von Klangen beschaftigt und Horen demgegenuber als defizitare Erkenntnisform betrachtet, macht Helmholtz durch die Entwicklung eigener Messgerate Horen zu einem objektiv wiederholbaren und damit wissensfahigen Ereignis. Zugleich fuhrt diese Objektivierung des Horens zu einem Bewusstsein, dass das Horen durch Aufmerksamkeit, Ubung und Erfahrung veranderbar ist. Mit der historischen und kulturellen Veranderbarkeit des Horens, die Helmholtz daraus ableitet, tragt Helmholtz zur Relativierung und Destabilisierung menschlicher Sinneserfahrung bei, wodurch sich dieser von Helmholtz eingeleitete Wandel der Vorstellung des Horens und der Disput, der sich darum entzundet, unter die Krisenerfahrung der Moderne einordnen lasst. Dass diese Erkenntnis nicht auf die szientifische Forschung beschrankt bleibt, sondern auch fur das musikalische Denken bestimmend wird, fuhrt der Beitrag exemplarisch an Schonbergs Ausfuhrungen in der Harmonielehre aus.
... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabr... more ... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabriela Matuszek, Krakow Misogyner Diskurs in der europäischen Kultur um 1900 147 Hannes Schweiger, Wien The Sanity of Art. ...
Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wi... more Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wissen primar an die Modalitat des Sehens gebunden erscheint, untersucht der Beitrag jene historisch-kulturellen Rahmenbedingungen, unter denen Horen zum Bestandteil einer Wissenskultur wurde, und identifiziert diese paradigmatische Wende mit der Forschungsarbeit Hermann von Helmholtz’. Anders als die akustische Forschung davor, die sich wie Chladnis Arbeit primar mit der Visualisierung von Klangen beschaftigt und Horen demgegenuber als defizitare Erkenntnisform betrachtet, macht Helmholtz durch die Entwicklung eigener Messgerate Horen zu einem objektiv wiederholbaren und damit wissensfahigen Ereignis. Zugleich fuhrt diese Objektivierung des Horens zu einem Bewusstsein, dass das Horen durch Aufmerksamkeit, Ubung und Erfahrung veranderbar ist. Mit der historischen und kulturellen Veranderbarkeit des Horens, die Helmholtz daraus ableitet, tragt Helmholtz zur Relativierung und Destabilisierung menschlicher Sinneserfahrung bei, wodurch sich dieser von Helmholtz eingeleitete Wandel der Vorstellung des Horens und der Disput, der sich darum entzundet, unter die Krisenerfahrung der Moderne einordnen lasst. Dass diese Erkenntnis nicht auf die szientifische Forschung beschrankt bleibt, sondern auch fur das musikalische Denken bestimmend wird, fuhrt der Beitrag exemplarisch an Schonbergs Ausfuhrungen in der Harmonielehre aus.
... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabr... more ... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabriela Matuszek, Krakow Misogyner Diskurs in der europäischen Kultur um 1900 147 Hannes Schweiger, Wien The Sanity of Art. ...
Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wi... more Ausgehend von der Feststellung, dass Horen und Wissen keine notwendige Einheit bilden, sondern Wissen primar an die Modalitat des Sehens gebunden erscheint, untersucht der Beitrag jene historisch-kulturellen Rahmenbedingungen, unter denen Horen zum Bestandteil einer Wissenskultur wurde, und identifiziert diese paradigmatische Wende mit der Forschungsarbeit Hermann von Helmholtz’. Anders als die akustische Forschung davor, die sich wie Chladnis Arbeit primar mit der Visualisierung von Klangen beschaftigt und Horen demgegenuber als defizitare Erkenntnisform betrachtet, macht Helmholtz durch die Entwicklung eigener Messgerate Horen zu einem objektiv wiederholbaren und damit wissensfahigen Ereignis. Zugleich fuhrt diese Objektivierung des Horens zu einem Bewusstsein, dass das Horen durch Aufmerksamkeit, Ubung und Erfahrung veranderbar ist. Mit der historischen und kulturellen Veranderbarkeit des Horens, die Helmholtz daraus ableitet, tragt Helmholtz zur Relativierung und Destabilisierung menschlicher Sinneserfahrung bei, wodurch sich dieser von Helmholtz eingeleitete Wandel der Vorstellung des Horens und der Disput, der sich darum entzundet, unter die Krisenerfahrung der Moderne einordnen lasst. Dass diese Erkenntnis nicht auf die szientifische Forschung beschrankt bleibt, sondern auch fur das musikalische Denken bestimmend wird, fuhrt der Beitrag exemplarisch an Schonbergs Ausfuhrungen in der Harmonielehre aus.
... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabr... more ... 99 Irena Krasevac, Zagreb Ivan Mestrovic und sein Wiener Mäzen Karl Wittgenstein ... 129 Gabriela Matuszek, Krakow Misogyner Diskurs in der europäischen Kultur um 1900 147 Hannes Schweiger, Wien The Sanity of Art. ...
Uploads
Papers