August Hobl

deutscher Motorradrennfahrer

August „Gustl“ Hobl (* 13. April 1931 in Frankfurt am Main) ist ein ehemaliger deutscher Motorradrennfahrer.

Eine DKW RM 350, Spitzname „Singende Säge“, wie sie Hobl bei seinem Deutschen Meistertitel 1955 pilotierte.

Karriere

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Hobls Eltern stammten aus Bayern. Der Vater hatte nach langer Arbeitslosigkeit bei Adler in Frankfurt am Main eine Anstellung gefunden, nur für kurze Zeit, denn bereits im Juli 1931 zog die junge Familie wieder nach Ingolstadt.

1949 bestand Gustl Hobl die Gesellenprüfung als Kraftfahrzeugmechaniker und fand eine Anstellung als Einfahrer bei der in Ingolstadt neu gegründeten Auto Union GmbH. 1951 nahm er auf einer 125-cm³-DKW auf dem Donauring erstmals an einem Rennen teil und stand 1952 in München-Riem zum ersten Mal als Lizenzfahrer mit einer DKW am Start. 1953 startete er als Nachwuchsfahrer für DKW und konnte dabei viel von seinen weitaus älteren und erfahreneren Teamkollegen Ewald Kluge und Siegfried Wünsche lernen.

Zur Saison 1954 wurde Gustl Hobl vollwertiges Mitglied des DKW-Werksteams. Er gewann das Feldbergrennen im Taunus vor den beiden australischen Norton-Fahrern Maurie Quincey und Jack Ahearn. 1955 wurde Hobl in der Klasse bis 350 cm³ auf der als „Singende Säge“ legendär gewordenen DKW RM 350 vor seinen beiden Teamkollegen Siegfried Wünsche und Karl Hofmann Deutscher Meister. Er gewann dabei die 350-cm³-Rennen bei Rund um Schotten, beim Eifelrennen und beim Eilenriederennen in Hannover, außerdem auf dem Sachsenring und in der Eilenriede auch in der 125er-Klasse. In der 350er-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft wurde Hobl in diesem Jahr hinter den britischen Moto-Guzzi Werksfahrern Bill Lomas und Dickie Dale Dritter. Bei den Grands Prix von Belgien in Spa-Francorchamps und Deutschlands auf der Nordschleife des Nürburgringes war er mit der RM 350 jeweils Zweiter hinter Bill Lomas.

Das Jahr 1956 wurde für August Hobl noch erfolgreicher. Er bildete zusammen mit Karl Hofmann, Hans Bartl und dem Briten Cecil Sandford die DKW-Werksmannschaft und wurde Deutscher Meister in den Klassen bis 125 und 350 cm³ und außerdem Zweiter in der 350-cm³-Weltmeisterschaft hinter dem Engländer Bill Lomas. Bei der Dutch TT im niederländischen Assen wurde er in den Klassen bis 125 und bis 350 cm³ jeweils Dritter, beim Großen Preis von Deutschland auf der Stuttgarter Solitude und beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps belegte er jeweils den zweiten Platz hinter Bill Lomas (Moto Guzzi) bzw. John Surtees (MV Agusta). Siege gab es 1956 für Gustl Hobl noch beim Rhein-Pokal-Rennen auf dem Hockenheimring (125 und 350 cm³) sowie auf dem Sachsenring (vor Hans Baltisberger/NSU-Sportmax) und beim AVUS-Rennen in Berlin.

Nach Ende der Saison 1956 musste die DKW-Rennabteilung wegen sinkender Umsatzzahlen der Auto Union aufgelöst werden. August Hobl blieb dem Unternehmen dennoch treu und arbeitete im Marketing und bei der Kundenbetreuung, obwohl er aus Italien ein Vertragsangebot eines Motorradherstellers vorliegen hatte. Die Liebe zum Motorrad hat er an seine beiden Söhne weitergegeben. Heute ist Hobl häufiger Gast bei klassischen Motorradveranstaltungen.

Statistik

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Rennsiege

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Jahr Klasse Maschine Rennen Strecke
1953 250 cm³ DKW Dieburger Dreiecksrennen Dieburger Dreieck
250 cm³ DKW Motorrace Tubbergen Circuit Tubbergen
1954 350 cm³ DKW Feldbergrennen Feldbergring
1955 350 cm³ DKW Eifelrennen Nürburgring-Nordschleife
350 cm³ DKW Rund um Schotten Schottenring
125 cm³ DKW Internationales Sachsenring-Rennen Sachsenring
125 cm³ DKW Eilenriederennen Eilenriede
350 cm³ DKW Eilenriederennen Eilenriede
1956 125 cm³ DKW Großer Preis von Österreich Salzburg-Liefering
350 cm³ DKW Großer Preis von Österreich Salzburg-Liefering
125 cm³ DKW Rhein-Pokal-Rennen Hockenheimring
350 cm³ DKW Rhein-Pokal-Rennen Hockenheimring
350 cm³ DKW Internationales Sachsenring-Rennen Sachsenring
350 cm³ DKW AVUS-Rennen AVUS
350 cm³ DKW Skåneloppet Kristianstad

In der Motorrad-Weltmeisterschaft

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Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Zweiter Dritter Punkte Ergebnis
1953 250 cm³ DKW 3 1 6 8.
350 cm³ DKW 1 3 11.
1955 125 cm³ DKW 1 3 9.
350 cm³ DKW 4 2 17 3.
1956 125 cm³ DKW 2 1 6 7.
350 cm³ DKW 4 2 1 17 2.
Gesamt 15 0 4 3 52
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