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Blink Twice

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Film
Titel Blink Twice
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Zoë Kravitz
Drehbuch Zoë Kravitz, E.T. Feigenbaum
Produktion Bruce Cohen, Zoë Kravitz, Garret Levitz, Tiffany Persons, George Scarles, Channing Tatum
Musik Chanda Dancy
Kamera Adam Newport-Berra
Schnitt Kathryn J. Schubert
Besetzung

Blink Twice (engl. für „zweimal blinzeln“) ist ein Mystery-Thriller von Zoë Kravitz. Der Film mit Naomi Ackie, Channing Tatum, Christian Slater und Simon Rex in den Hauptrollen startete im August 2024 in den deutschen und US-amerikanischen Kinos.

Die Freundinnen und Kolleginnen Frida und Jess, beide Kellnerinnen, leben in einfachen Verhältnissen in einer kleinen Wohnung und sehnen sich nach einem Ausbruch aus ihrem Alltag. Der Film beginnt mit einer mysteriösen, fast traumähnlichen Szene, die, wie sich später herausstellt aus Fridas Perspektive gezeigt wird.

Sie starrt intensiv auf ein Reptil, das sich auf einem Ast befindet. Die Bedeutung der Szene bleibt zunächst unklar; sie endet abrupt und die eigentliche Handlung mit den Freundinnen beginnt.

Frida entdeckt in den sozialen Medien ein Interview mit dem Self-Made-Milliardär Slater King. In dem Video bittet King öffentlich um Vergebung für angeblichen Machtmissbrauch, betont aber gleichzeitig, dass seine häufigen Entschuldigungen inzwischen an Bedeutung verloren hätten. Fasziniert von seiner charismatischen Ausstrahlung, bleibt Frida an ihm hängen.

Später arbeiten Frida und Jess als Cocktailkellnerinnen bei einer exklusiven Spendengala von Slater Kings Stiftung. Auf der Gala kommen sich Frida und der charismatische Slater näher. Der Technologiemogul, der nach einem Skandal als CEO seines Unternehmens zurückgetreten ist, bietet Frida und Jess spontan an, ihn auf seine Privatinsel zu begleiten. Die beiden jungen Frauen, die sich nach einem Abenteuer sehnen, akzeptieren das Angebot, ohne sich über Slaters fragwürdige Vergangenheit allzu viele Gedanken zu machen.

Auf der Insel angekommen treffen sie auf eine kleine Gruppe von Slaters Freunden: Vic, Cody, Tom und Lucas. Zudem sind weitere Frauen anwesend, die von Slaters mysteriöser Assistentin Stacy eingeladen wurden – darunter Sarah, Camilla und Heather. Für ihren Aufenthalt erhalten Frida und Jess luxuriöse weiße Outfits, die alle Inselgäste tragen. Es scheint eine paradiesische Umgebung zu sein, in der Alkohol, exquisite Speisen und täglicher Drogenkonsum die Hauptbeschäftigungen sind. Was nach dem Drogenkonsum passiert, scheint den Frauen unbewusst nicht in Erinnerung zu bleiben.

Doch schon bald beginnt die Atmosphäre zu kippen. Frida entdeckt immer wieder merkwürdige Gestalten auf der Insel, darunter Einheimische, die in einer ihr fremden Sprache oder gar nicht sprechen und Furcht in ihr auslösen. Auch in ihrem Zimmer taucht plötzlich eine einheimische Frau auf, die unverständliche Worte murmelt. In ihrem Badeschrank entdeckt Frida zudem einige merkwürdige Gegenstände, darunter einen roten Lipgloss, den sie jedoch nicht von sich kennt und der ihr vertraut, aber gleichzeitig fremd erscheint. Diese kleinen Details verstärken das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Zudem ist nur ein einziges Parfüm vorhanden, das sie täglich verwendet.

Ein erster Wendepunkt tritt ein, als Jess während des Feierns am Pool von einer Schlange gebissen wird. Panisch ruft Frida nach Hilfe, doch Slater handelt unerwartet selbst und tötet die Schlange mit einer Glasflasche. Während Slater versucht, die Situation zu entschärfen, entsteht eine bedrohliche Spannung. In einer hiervon getrennten Szene hatte Frida beobachtet, wie die Frau, die sie zuvor in ihrem Zimmer gesehen hatte, ebenfalls Schlangen auf der Insel tötete. Frida begegnet der Frau in einem kleinen, schmutzigen Raum voller roter Tüten mit Parfüm. Die Frau hatte Frida das Gift der Schlangen angeboten, welches sie aus Höflichkeit trank, ohne dass Slater davon wusste. Dieses Gift erwies sich als Schlüssel zu Fridas Erinnerungsvermögen. Es schützte sie davor, die Ereignisse der Nächte zu vergessen.

Während der nächtlichen Partys befinden sich die Frauen immer wieder in einem betäubten, willenlosen Zustand. In dieser Phase sind sie den Männern der Insel hilflos ausgeliefert, werden gefesselt und vergewaltigt. Diese sexuellen Übergriffe wiederholen sich jede Nacht, doch die Frauen können sich aufgrund der Drogen und des Parfüms am nächsten Tag nicht daran erinnern. Die Manipulation der Erinnerungen durch die Drogen schafft eine perfide Illusion von Sicherheit und Normalität, obwohl im Verborgenen Grauenhaftes geschieht.

Als Jess Zweifel äußert und das Gefühl hat, dass alles inszeniert und manipuliert ist, versucht sie Frida zu warnen. Doch Frida ist zu sehr in Slater Kings Bann gefangen und schenkt den Worten ihrer Freundin keine wirkliche Beachtung. Kurz darauf verschwindet Jess spurlos. Als Frida die anderen Frauen nach ihrer Freundin fragt, reagieren sie so, als hätten sie nie von Jess gehört. Frida ist die einzige, die sich an sie erinnert und merkt, dass die Manipulation auf der Insel tiefer geht, als sie je geahnt hatte.

In einer der verstörendsten und nicht wirklich real wirkenden Szene liegt Frida gefesselt vor Slater und einem der Gäste, einem älteren, etwas exzentrischen Professor. Der Professor scheint sie vergewaltigen zu wollen, während sie sich im benebelten und hilflosen Zustand befindet. Dies beflügelt seine Minderwertigkeitskomplexe. Diese Szene verstärkt die düstere und bedrohliche Atmosphäre auf der Insel, die mehr und mehr wie ein Gefängnis wirkt. Diese Tat hinterlässt in Frida ein tiefes Gefühl der Machtlosigkeit, das sich jedoch in Wut und den Drang nach Rache umwandelt.

Von Wut und Verzweiflung getrieben beschließt Frida, sich an Slater King und seinen Freunden zu rächen. Sie verbündet sich mit Sarah und flößt den anderen Frauen auch das Schlangengift ein, so dass sie ebenfalls beginnen, die grausame Wahrheit zu begreifen. Gemeinsam planen sie einen Racheakt gegen die Männer. Während die anderen Frauen Slaters Freunde brutal töten, bereitet sich Frida auf ihre Konfrontation mit Slater King vor. Sie findet das Messer, das Jess vor ihrem Tod für sie gestohlen und versteckt hatte, und nutzt es, um den Kampf gegen ihre Peiniger aufzunehmen.

Im Höhepunkt der Geschichte gelingt es Frida, Slater King in einen Zustand völliger Verwirrung zu versetzen, indem sie das Parfüm, das für Gedächtnisverlust sorgt, heimlich in seine E-Zigarette infiltriert. Die finale Konfrontation zwischen Frida und Slater eskaliert, doch diesmal ist Frida diejenige, die die Kontrolle hat. In einem letzten symbolischen Akt der Macht übernimmt sie die Führung und nutzt die Manipulationstechniken, die zuvor gegen sie eingesetzt wurden, nun gegen Slater.

Der Film endet auf einer düsteren Note: Frida kehrt mit Slater King zur Spendengala zurück. Sie hat sich äußerlich kaum verändert, doch ihr Auftreten ist kalt und kalkuliert. Sie sieht auch den Professor der Insel wieder und macht subtile Andeutungen, dass sie ihre gemeinsame Vergangenheit kennt, was bei ihm Nervosität auslöst. Zwei Polizisten scheinen auf der Gala anwesend zu sein, möglicherweise um Ermittlungen durchzuführen oder Festnahmen vorzunehmen. Doch es bleibt unklar, ob sie wirklich die Wahrheit herausfinden werden oder ob das korrupte Netzwerk, das Slater King geschaffen hat, auch sie beeinflusst.

Die letzte Szene des Films deutet darauf hin, dass Frida selbst die Position von Slater King übernommen hat, während Slaters Erinnerungen von ihr mithilfe der E-Zigarette und dem Liquid aus der Desidera-Blume in Schach gehalten werden.

Filmstab und Besetzung

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Regisseurin Zoë Kravitz

Regie führte Zoë Kravitz, die gemeinsam mit E.T. Feigenbaum auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich bei Blink Twice um das Regiedebüt von Kravitz. Als Schauspielerin ist sie bekannt aus Filmen wie Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen, in dem sie Leta Lestrange spielte, Kimi von Steven Soderbergh und The Batman von Matt Reeves, in dem sie in der Rolle von Catwoman zu sehen war.

Naomi Ackie spielt in der Hauptrolle die Cocktailkellnerinnen Frida und Alia Shawkat ihre beste Freundin Jess, die sie nach „Pussy Island“ begleitet. Channing Tatum spielt den Milliardär Slater King. Er befindet sich seit 2021 in einer Beziehung mit der Regissiseurin. Sie beide fungierten neben Bruce Cohen, Garret Levitz, Tiffany Persons und George Scarles auch als Produzenten des Films. Geena Davis spielt Stacy, die Assistentin des Milliardärs.[2] Christian Slater, Simon Rex, Haley Joel Osment und Levon Hawke spielen Slater Kings Freunde Vic, Cody, Tom und Lucas. Adria Arjona, Liz Caribel und Trew Mullen sind in den Rollen von Sarah, Camilla und Heather zu sehen, die Stacy ebenfalls auf die Privatinsel eingeladen hat.[3] Kyle MacLachlan spielt Rich.

Dreharbeiten und Filmmusik

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Komponistin Chanda Dancy

Die Dreharbeiten begannen am 23. Juni 2022 und fanden in Mexiko statt. Der Arbeitstitel war Pussy Island.[4][5] Als Kameramann fungierte Adam Newport-Berra, der zuletzt für eine Vielzahl von Musikvideos, das Filmdrama The Last Black Man in San Francisco von Joe Talbot und die Fernsehserie The Bear: King of the Kitchen tätig war.

Die Filmmusik komponierte Chanda Dancy. Das Soundtrack-Album mit insgesamt elf Musikstücken soll zum US-Kinostart von Lakeshore Records als Download veröffentlicht werden.[6]

Marketing und Veröffentlichung

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Der erste Trailer wurde im April 2024 vorgestellt.[7] Die Premiere von Blink Twice erfolgte am 8. August 2024 in Los Angeles.[8] Am 22. August 2024 soll der Film in die deutschen und am darauffolgenden Tag in die US-amerikanischen Kinos kommen.[9][10]

In den USA erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht.[11] In Deutschland wurde Blink Twice von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es, die Geschichte sei anfangs entspannt erzählt und evoziere karibische Party-Stimmung, bis die Handlung eine jähe Wendung nimmt und zu einer düsteren und blutigen Gewaltphantasie wird. Für ab 16-Jährige seien die teils drastischen Gewalt- und Tötungsdarstellungen verkraftbar, da sie diese in den genrenahen und deutlich artifiziellen Kontext des Films einordnen und sich ausreichend distanzieren können.[12]

Kritiken und Einspielergebnis

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Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 74 Prozent positiv.[13] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 71 von 100 möglichen Punkten.[14]

Channing Tatum spielt den Self-Made-Milliardär Slater King

Christopher Diekhaus, Filmkorrespondent der Gilde deutscher Filmkunsttheater, schreibt in seiner Kritik, die Dauerparty und das exzessive Benehmen der Anwesenden lade Blink Twice mit einer gehörigen Portion absurder Komik auf. Gleichzeitig erzeugten unheilvolle Vorahnungen und Irritationen eine bedrohliche Atmosphäre, und immer mehr Fragen türmten sich auf. Ähnlich wie der thematisch verwandte Mystery-Thriller Don’t Worry Darling zögere Zoë Kravitz’ Erstling eine Eskalation aber eine ganze Weile hinaus, allerdings sei ihr Inselschocker aber auch nicht besonders tiefschürfend. Doch auch wenn sich erahnen lasse, wohin die Reise in Blink Twice geht, habe Kravitz einige kleine Überraschungen in petto. In den Bann schlage einen auch die durchweg ansprechende Optik, die Art und Weise, wie die Neuregisseurin Farben verwendet und Klänge einsetzt.[15]

Sophie Butcher vom Magazin Empire findet, Blink Twice sei insgesamt betrachtet ein wirklich gelungenes Debüt von Kravitz und hebt ihren beißenden Sinn für Humor hervor. Der scharfsinnige Thriller sollte sie als mutiges Regietalent etablieren. Zudem bekomme man im Film einen Channing Tatum präsentiert, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hat.[16]

Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung hat dem Film das Prädikat „wertvoll“ verliehen[17].

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 43,4 Millionen US-Dollar.[18]

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Blink Twice. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 260244).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Kate Erbland: 'Blink Twice' Review: Don’t Miss a Second of Zoë Kravitz’s Raucous, Razor-Sharp Directorial Debut. In: indiewire.com, 14. August 2024.
  3. BJ Colangelo: Blink Twice Review: Zoe Kravitz's Ambitious Thriller Delivers The Biggest Surprise Of 2024. In: slashfilm.com, 14. August 2024.
  4. Britta DeVore: Zoë Kravitz's Directorial Debut 'Pussy Island' Begins Filming. In: collider.com, 24. Juni 2022.
  5. Rebecca Welch: Zoë Kravitz Is Readying the Cast for Her #MeToo Psychodrama, 'Pussy Island'. In: backstage.com, 21. Juli 2022.
  6. 'Blink Twice' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 22. August 2024.
  7. Chris Schelb: Channing Tatum lädt auf die Psycho-Insel im ersten Trailer zu «Blink Twice», dem Regiedebüt von Zoë Kravitz. In: outnow.ch, 23. April 2024.
  8. Premiere ihres Films „Blink Twice“: Zoë Kravitz und Channing Tatum: Red-Carpet-Debüt in Los Angeles. In: Stuttgarter Nachrichten, 9. August 2024.
  9. https://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm
  10. https://www.boxofficemojo.com/release/rl4082008065/?ref_=bo_rs_table_26
  11. John Squires: Director Zoë Kravitz’s ‘Blink Twice’ Rated “R” for “Strong Violent Content”. In: bloody-disgusting.com, 8. Mai 2024.
  12. https://www.spio-fsk.de/?seitid=2737&tid=469&Vers=1&FGID=7213
  13. Blink Twice. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 18. September 2024.
  14. Blink Twice. In: Metacritic. Abgerufen am 22. August 2024.
  15. Christopher Diekhaus: Blink Twice. In: programmkino.de. Abgerufen am 22. August 2024.
  16. Sophie Butcher: Blink Twice Review. In: empireonline.com, 14. August 2024.
  17. Deutsche Film- und Medienbewertung: BLINK TWICE - Prädikat "wertvoll". Deutsche Film- und Medienbewertung, 4. September 2024, abgerufen am 4. September 2024.
  18. Blink Twice. In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 18. September 2024.