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“Effi Briest” spielt in der nach strengen Konventionen lebenden besseren Gesellschaft im Preußen des späten 19. Jahrhunderts. Die erst 17jährige, lebenslustige Effi wird von ihren Eltern dazu gedrängt, den viel älteren Baron von Instetten zu heiraten. Die Verbindung ist unglücklich und Effi flüchtet sich in eine Affäre mit dem leichtlebigen Charmeur Major Crampas. Als von Instetten Jahre später von dem Betrug seiner Frau erfährt, tötet er den Widersacher im Duell, verstößt Effi und verbietet ihr den Umgang mit der gemeinsamen Tochter. (Verleiher-Text)

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Deutsch "Effi Briest" (1895) von Theodor Fontane stellt das deutsche Pendant zu der französischen "Madame Bovary" und der russischen "Anna Karenina" dar. Die Ehe im 19. Jahrhundert aus der Sicht einer Frau war ein markantes Thema des literarischen Realismus, egal was man heute darüber denken mag. Es wäre jedoch ein Fehler, ähnliche Themen z. B. mit Liebesromanen zu verwechseln. Thomas Mann selbst bezeichnete Effi als eine Inspiration für "Buddenbrooks" und zählt sie gleichzeitig zu den besten Romanen überhaupt. Es ist daher nicht überraschend, dass deutsche Filmemacher regelmäßig zu Effi zurückkehren (diese Adaption kann um weitere 4 Filme ergänzt werden). Hermine Huntgeburth hat sich für einen sachlichen Zugang zum Stoff entschieden. Sie arbeitet nicht mit irgendwelchen speziellen Verschiebungen und Aktualisierungen, sie erzählt ein zeitgenössisches Drama, überlässt die Emotionen den reifen schauspielerischen Leistungen und bietet dem Publikum großartige neue Szenerien in Pommern (der Roman spielt in dem fiktiven Hafen Kessin, abgeleitet von Swinemünde, dem heutigen Świnoujście). Jentsch und Koch sind zwar relativ älter als ihre Figuren sein sollten, aber zumindest haben sie einen angemessenen Altersunterschied. ()