Gelasius I.

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Papst Gelasius unterschied zwischen den Rollen Kaiser und Papst. Diese Unterscheidung hatte erhebliche Auswirkung auf das Mittelalter, bis hin zur Deutung der Zweischwerterlehre. Heidelberger Schwabenspiegelhandschrift (Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. Germ. 167, fol. 18r).

Gelasius I. († 496?) war römischer Papst von etwa 492 bis ungefähr 496. Vermutet wird eine Dauer des Pontifikats vom 1. März 492 bis 21. November 496. Er war Kabyle und wahrscheinlich der dritte afrikanische Papst. Sein Name bedeutet: „der Heitere“ (griech.).

Papst Gelasius I. formuliert gegenüber Kaiser Anastosios I., Odoaker und Theoderich das Verhältnis des Papsttums („auctoritas sacrata pontificum“) und des Kaisertums („regalis potestas“) als der beiden gemeinsam die Welt regierenden Mächte im Sinne der auf ihn zurückgeführten Zwei-Schwerter-Theorie. Er setzte sich für die Behauptung der dem Bischof von Rom in Süd- und Mittelitalien verbliebenen Rechte und Besitzungen ein.

Gelasius ist auch für den Erstbeleg des Adjektivs modernus bekannt, das er benutzt, um neue Lehren (admonitiones modernas)[1] von alten Regeln (antiquis regulis)[2] abzugrenzen.

Katholischer Gedenktag ist der 21. November.

Literatur

Commons: Papst Gelasius I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Gelasius: Ad Rufinum et Aprilem episcopos. In: Andreas Thiel (Hrsg.): Epistolae Romanorum Pontificum Genuinae. Bd. 1, Peter, Braunsberg 1867, S. 389.
  2. Gelasius: Ad Martyrium et Justum episcopos. In: Andreas Thiel (Hrsg.): Epistolae Romanorum Pontificum Genuinae. Bd. 1, Braunsberg 1867, S. 386.

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