„Max Brüning“ – Versionsunterschied

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''' Max Brüning ''' (* [[19. Februar]] [[1887]] in [[Delitzsch]]; † [[24. Dezember]] [[1968]] in [[Lindau (Bodensee)|Lindau]]/[[Bodensee]]) war ein deutscher [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|neusachlicher]] [[Malerei|Maler]].
''' Max Brüning ''' (* [[19. Februar]] [[1887]] in [[Delitzsch]]; † [[24. Dezember]] [[1968]] in [[Lindau (Bodensee)|Lindau]]/[[Bodensee]]) war ein deutscher [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|neusachlicher]] [[Malerei|Maler]].


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==


Max Brüning wurde am 19. Februar 1887 in [[Delitzsch]] im Haus Markt 20 geboren. Bereits als Schüler wurde man auf seine Künstlernatur aufmerksam.
Max Brüning wurde am 19. Februar 1887 in [[Delitzsch]] im Haus Markt 20 geboren.


Von 1902 bis 1912 besuchte er die [[Hochschule für Grafik und Buchkunst|Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe]] in [[Leipzig]] und wurde Schüler des Wiener Professors [[Alois Kolb]] und des bekannten [[Radierung|Radierers]] [[Peter Palm]]. In Brünings Zeit an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe unterrichtete auch Professor [[Max Klinger]]. Sehr wahrscheinlich traf er dort auch den akademischen [[Kunstmaler]] [[Erich Lasse]], der ebenfalls an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe studierte.
Von 1902 bis 1912 besuchte er die [[Hochschule für Grafik und Buchkunst|Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe]] in [[Leipzig]] und wurde Schüler des Wiener Professors [[Alois Kolb]] und des bekannten [[Radierung|Radierers]] [[Peter Palm]]. In Brünings Zeit an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe unterrichtete auch [[Max Klinger]]. Sehr wahrscheinlich traf er dort auch den akademischen [[Kunstmaler]] [[Erich Lasse]], der ebenfalls an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe studierte.


1910 wurde Brüning erstmals in der Kunstzeitschrift „[[Ex libris (Kunstzeitschrift)|Ex Libris]]“ erwähnt. Danach erfolgen Ausstellungen in [[München]] und [[Chemnitz]].
1910 wurde Brüning erstmals in der Kunstzeitschrift „[[Ex libris (Kunstzeitschrift)|Ex Libris]]“ erwähnt. Danach erfolgen Ausstellungen in [[München]] und [[Chemnitz]].
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Auf Grund einer Anklage im Jahr 1913 wegen vollendeter und versuchter Sittlichkeitsverbrechen reist Brüning nach [[Frankreich]], [[Belgien]], [[Italien]], [[Griechenland]], [[Kleinasien]] und die [[Türkei]], um der Haft zu entgehen.
Auf Grund einer Anklage im Jahr 1913 wegen vollendeter und versuchter Sittlichkeitsverbrechen reist Brüning nach [[Frankreich]], [[Belgien]], [[Italien]], [[Griechenland]], [[Kleinasien]] und die [[Türkei]], um der Haft zu entgehen.


1914 erfolgte die Aufnahme an der [[Akademie der Bildenden Künste München|Königlichen Akademie der bildenden Künste]] in [[München]]. Dort wurde er Schüler von [[Franz von Stuck]], was in jener Zeit eine besondere Auszeichnung darstellte.
1914 erfolgte die Aufnahme an der [[Akademie der Bildenden Künste München|Königlichen Akademie der bildenden Künste]] in München. Dort wurde er Schüler von [[Franz von Stuck]].


Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] muss Brüning 1915 zum [[Kriegsdienst]] an die [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]]. Er ist künstlerischer Mitarbeiter der deutschen Kriegszeitung. In Nordfrankreich entstehen zeichnerische Darstellungen von Gefangenen, dem Kriegsgeschehen und dem Leben in den Lagern. Es entstehen die bekannten Radierungen „[[Zitadelle]] von [[Cambrai]]“, „Nachtwache“ und „Engländer mit zerschossenem [[Stahlhelm]]“ sowie viele weitere Radierungen, die seinen Ruf als meisterhafter Radierer begründen. Von [[Wilhelm von Preußen (1882–1951)|Kronprinzen Wilhelm]] wurde er zu seinem persönlichen Zeichenlehrer berufen und erteilte diesem Zeichenunterricht. Kronprinz Wilhelm nannte ihn gern „Professor“. Eine Freundschaft entstand zwischen Brüning und Wilhelm. Er beherrschte, wie es im Mitteilungsblatt der [[Typographische Gesellschaft München|Typographischen Gesellschaft München]] hieß, sämtliche Radiertechniken derart, dass man allen Ernstes von einem begnadeten Talent sprechen konnte.
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] Brüning 1915 zum [[Kriegsdienst]] an die [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]]. Er künstlerischer Mitarbeiter der deutschen Kriegszeitung. In Nordfrankreich zeichnerische Darstellungen von Gefangenen, dem Kriegsgeschehen und dem Leben in den Lagern die Radierungen von [[Cambrai]]“, „Nachtwache“ und „Engländer mit zerschossenem [[Stahlhelm]]“ sowie viele , die seinen Ruf als Radierer begründen. Von [[Wilhelm von Preußen (1882–1951)|Kronprinzen Wilhelm]] wurde er zu seinem persönlichen Zeichenlehrer berufen und erteilte diesem Zeichenunterricht. Wilhelm nannte ihn gern „Professor“. Eine Freundschaft entstand zwischen Brüning und Wilhelm. Er beherrschte, wie es im Mitteilungsblatt der [[Typographische Gesellschaft München|Typographischen Gesellschaft München]] hieß, sämtliche Radiertechniken derart, dass man Ernstes von einem begnadeten Talent sprechen .


Von 1918 bis 1923 hält er sich wieder in Leipzig auf.
Von 1918 bis 1923 er sich wieder in Leipzig auf.


1923 erfolgt der Umzug in die Kunst- und Kulturmetropole [[Berlin]]. Dort arbeitet Brüning für Zeitschriften, und fertigt auch Plakatentwürfe und [[Porträt]]s als Radierungen und [[Pastellmalerei|Pastelle]]. Es entstehen zahlreiche Frauen- und Mädchen-Portraits sowie leicht erotische und mit hintergründigem Witz ausgestattete Darstellungen. Diese prägten Brünings Ruf im Besonderen. In dieser Zeit beschäftigt sich Brüning auch mit asiatischer Kunst, Kultur und Philosophie.
1923 der Umzug [[Berlin]]. Dort arbeitet Brüning für Zeitschriften und fertigt auch Plakatentwürfe und [[Porträt]]s als Radierungen und [[Pastellmalerei|Pastelle]]. Es zahlreiche Frauen- und Mädchen-Portraits sowie leicht erotische und mit hintergründigem Witz ausgestattete Darstellungen. Diese prägten Brünings Ruf. In dieser Zeit sich Brüning auch mit asiatischer Kunst, Kultur und Philosophie.


Sein [[Atelier]] war eine weitbekannte Sehenswürdigkeit, er besaß eine der reichsten Kunstsammlungen asiatischer Provenienz. Das Berliner [[Atelier]] avancierte zum Treffpunkt in- und ausländischer Persönlichkeiten aus Film, Kunst, Sport und Politik. Persönliche Beziehungen (z.B. zu tibetischen [[Vajrayana|Lamas]], indischen [[Yoga|Yogis]] ([[Raja Yoga|Selvarajan Yesudian]]), [[Aleister Crowley]], [[Max Schmeling]]) fanden in manchen Bildern ihren Niederschlag. Weltwirtschaftskrise und aufbrechende europäische Konflikte beendeten die leichtlebige Zeit.
Sein [[Atelier]] war eine weitbekannte Sehenswürdigkeit, er besaß eine der reichsten Kunstsammlungen asiatischer Provenienz. zum Treffpunkt in- und ausländischer Persönlichkeiten aus Film, Kunst, Sport und Politik. Persönliche Beziehungen (z.B. zu tibetischen [[Vajrayana|Lamas]], indischen [[Yoga|Yogis]] ([[Raja Yoga|Selvarajan Yesudian]]), [[Aleister Crowley]], [[Max Schmeling]]) fanden in manchen Bildern ihren Niederschlag. Weltwirtschaftskrise und aufbrechende europäische Konflikte beendeten die leichtlebige Zeit.


1935 heiratete Brüning die Kunstmalerin [[Viktoria Richter]], die ihn durch viele gemeinsame Arbeiten in idealer Weise ergänzte. Beide verlassen Berlin, quartieren sich kurz an der [[Ostsee]] ein und ziehen nach [[Oberstdorf]] – Brüning war begeistertet Skifahrer. 1938 ziehen beide dann nach [[Igls]] bei [[Innsbruck]] in die Tiroler Bergwelt. Dort entstehen Portraits und Gemälde über die Welt der Berge, die später u.a. vom [[Haus der Deutschen Kunst]] in München angekauft wurden.
1935 heiratete Brüning die Kunstmalerin [[Viktoria Richter]], die ihn durch viele gemeinsame Arbeiten ergänzte. Beide Berlin, quartieren sich kurz an der [[Ostsee]] ein und nach [[Oberstdorf]] – Brüning war begeistertet Skifahrer. 1938 nach [[Igls]] bei [[Innsbruck]]. Dort Portraits und Gemälde über die Welt der Berge, die später u.a. vom [[Haus der Deutschen Kunst]] in München angekauft wurden.


Bei einem Bombenangriff auf Berlin im Jahr 1943 werden 300 von Brünings Radierplatten, die in der Kunstkupferstecherei Schütz verwahrt waren, vernichtet. Eine gewaltige Kapitalanlage war zerstört.
Bei einem Bombenangriff auf Berlin im Jahr 1943 300 von Brünings Radierplatten, die in der Kunstkupferstecherei Schütz verwahrt waren, vernichtet.


1945 erfolgt der Umzug mit wenigen Habseligkeiten nach [[Lindau (Bodensee)|Lindau]] am [[Bodensee]], da er als deutscher Staatsbürger aus [[Österreich]] ausgewiesen wurde (trotz Intervention bekannter Kunstkenner und Verehrer). Es entsteht unter schwierigsten Bedingungen wieder ein bescheidenes Atelier. Dort entstehen [[Ölmalerei|Ölgemälde]], [[Aquarell|Aquarelle]] und Radierungen mit [[Bodensee]]-Motiven. Er lebte zurückgezogener denn je, obgleich seine Werke in vielen Kunstgalerien Europas und in Übersee Bedeutung erlangt hatten.
1945 der Umzug mit wenigen Habseligkeiten nach [[Lindau (Bodensee)|Lindau]] am [[Bodensee]], da er als deutscher Staatsbürger aus [[Österreich]] ausgewiesen wurde. schwierigsten Bedingungen ein bescheidenes Atelier. Dort [[Ölmalerei|Ölgemälde]], [[Aquarell|Aquarelle]] und Radierungen mit [[Bodensee]]-Motiven. Er , seine Werke in vielen Kunstgalerien Europas und in Übersee Bedeutung erlangt hatten.


Das Gästebuch Brünings ist ein Spiegel seines Lebens und der Zeitgeschichte. Neben [[Norma Talmadge]], einst Star der [[United Artists]], kann man die Namen von [[Fritz Kampers]], [[Max Schmeling]], [[Joe Wannemacker]], den amerikanischen Warenhauskönig, die Inhaber der damals größten Sensationszirkusschau [[P. T. Barnum|Barnum]] und Bailey, aber auch Namen wie [[Harrymann]], der amerikanische Außenminister, lesen, - dann [[Willi Fritsch]], [[Gustav Fröhlich]], Schriftzeichen eines tibetischen Oberlama, Prof. Dr. [[Hideki Yukawa]], japanischer Nobelpreisträger, - Dr. h.c. [[Werner Zimmermann]] und [[Ottorino Respighi]], um nur einige zu nennen. Vergessen wir nicht [[Heinrich Harrer]], Prof. Dr. [[Hans Huebmer]], den Komponisten Prof. [[E. Kréal]] und den Dichter Prof. [[Hans Sterneder]], die gleichfalls zum weltumspannenden Ring seiner Freunde und Gäste zählten.
Das Gästebuch Brünings ist ein Spiegel seines Lebens und der Zeitgeschichte. [[ ]], [[Fritz Kampers]], [[Max Schmeling]], [[Joe Wannemacker]], [[P. T. Barnum|Barnum]], [[Harrymann]],[[Willi Fritsch]], [[Gustav Fröhlich]], [[Hideki Yukawa]], [[Werner Zimmermann]] [[Ottorino Respighi]],[[Heinrich Harrer]], [[Hans Huebmer]], [[E. Kréal]] und [[Hans Sterneder]].


In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts reiste er mehrmals ins [[Kanton Tessin|Tessin]] und nach [[Spanien]]. Von 1961 bis 1963 arbeitete Brüning für die Olympiastadt Innsbruck (IX. [[Olympische Winterspiele 1964]]) an Zeichnungen und Radierungen.
In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts reiste er mehrmals ins [[Kanton Tessin|Tessin]] und nach [[Spanien]]. Von 1961 bis 1963 arbeitete Brüning für die Olympiastadt Innsbruck (IX. [[Olympische Winterspiele 1964]]) an Zeichnungen und Radierungen.


Durch einen Verkehrsunfall im Jahr 1963 wird Brünings künstlerisches Schaffen jäh beendet. Der Unfall ist eine Zäsur im künstlerischen Schaffen Brünings. Durch die Konfrontation mit seiner ihm bewusst werdenden Gegenwartswelt wurde sein Blick müde. Existenzsorgen des Alltags zerstörten nach und nach seine schöpferische Substanz.
Verkehrsunfall im Jahr 1963 Brünings künstlerisches Schaffen . im .

Am 24. Dezember 1968 stirbt Brüning im Alter von fast 82 Jahren in Lindau.


Brünings Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle und [[Ölgemälde]] befindet sich inzwischen im Besitz von zahlreichen in- und ausländischen Museen und Privatpersonen.
Brünings Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle und [[Ölgemälde]] befindet sich inzwischen im Besitz von zahlreichen in- und ausländischen Museen und Privatpersonen.

Version vom 2. März 2013, 20:37 Uhr

Max Brüning (* 19. Februar 1887 in Delitzsch; † 24. Dezember 1968 in Lindau/Bodensee) war ein deutscher neusachlicher Maler.

Leben und Werk

Max Brüning wurde am 19. Februar 1887 in Delitzsch im Haus Markt 20 geboren.

Von 1902 bis 1912 besuchte er die Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig und wurde Schüler des Wiener Professors Alois Kolb und des bekannten Radierers Peter Palm. In Brünings Zeit an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe unterrichtete auch Max Klinger. Sehr wahrscheinlich traf er dort auch den akademischen Kunstmaler Erich Lasse, der ebenfalls an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe studierte.

1910 wurde Brüning erstmals in der Kunstzeitschrift „Ex Libris“ erwähnt. Danach erfolgen Ausstellungen in München und Chemnitz.

Auf Grund einer Anklage im Jahr 1913 wegen vollendeter und versuchter Sittlichkeitsverbrechen reist Brüning nach Frankreich, Belgien, Italien, Griechenland, Kleinasien und die Türkei, um der Haft zu entgehen.

1914 erfolgte die Aufnahme an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in München. Dort wurde er Schüler von Franz von Stuck.

Im Ersten Weltkrieg musste Brüning 1915 zum Kriegsdienst an die Westfront. Er war künstlerischer Mitarbeiter der deutschen Kriegszeitung. In Nordfrankreich entstanden zeichnerische Darstellungen von Gefangenen, dem Kriegsgeschehen und dem Leben in den Lagern, wie die Radierungen „Zitadelle von Cambrai“, „Nachtwache“ und „Engländer mit zerschossenem Stahlhelm“ sowie viele Weitere, die seinen Ruf als Radierer begründen. Von Kronprinzen Wilhelm wurde er zu seinem persönlichen Zeichenlehrer berufen und erteilte diesem Zeichenunterricht. Wilhelm nannte ihn gern „Professor“. Eine Freundschaft entstand zwischen Brüning und Wilhelm. Er beherrschte, wie es im Mitteilungsblatt der Typographischen Gesellschaft München hieß, sämtliche Radiertechniken derart, dass man „allen Ernstes von einem begnadeten Talent sprechen konnte“.

Von 1918 bis 1923 hielt er sich wieder in Leipzig auf.

1923 erfolgte der Umzug n ch Berlin. Dort arbeitet Brüning für Zeitschriften und fertigt auch Plakatentwürfe und Porträts als Radierungen und Pastelle. Es entstanden zahlreiche Frauen- und Mädchen-Portraits sowie leicht erotische und mit hintergründigem Witz ausgestattete Darstellungen. Diese prägten Brünings Ruf. In dieser Zeit beschäftigte sich Brüning auch mit asiatischer Kunst, Kultur und Philosophie.

Sein Atelier war eine weitbekannte Sehenswürdigkeit, er besaß eine der reichsten Kunstsammlungen asiatischer Provenienz. Es wurde zum Treffpunkt in- und ausländischer Persönlichkeiten aus Film, Kunst, Sport und Politik. Persönliche Beziehungen (z.B. zu tibetischen Lamas, indischen Yogis (Selvarajan Yesudian), Aleister Crowley, Max Schmeling) fanden in manchen Bildern ihren Niederschlag. Weltwirtschaftskrise und aufbrechende europäische Konflikte beendeten die leichtlebige Zeit.

1935 heiratete Brüning die Kunstmalerin Viktoria Richter, die ihn durch viele gemeinsame Arbeiten ergänzte. Beide verließen Berlin, quartieren sich kurz an der Ostsee ein und zogen nach Oberstdorf – Brüning war begeistertet Skifahrer. 1938 zogen sie nach Igls bei Innsbruck. Dort entstanden Portraits und Gemälde über die Welt der Berge, die später u.a. vom Haus der Deutschen Kunst in München angekauft wurden.

Bei einem Bombenangriff auf Berlin im Jahr 1943 wurden 300 von Brünings Radierplatten, die in der Kunstkupferstecherei Schütz verwahrt waren, vernichtet.

1945 erfolgte der Umzug mit wenigen Habseligkeiten nach Lindau am Bodensee, da er trotz Intervention bekannter Kunstkenner und Verehrer als deutscher Staatsbürger aus Österreich ausgewiesen wurde. Unter schwierigsten Bedingungen entstand ein bescheidenes Atelier. Dort entstanden Ölgemälde, Aquarelle und Radierungen mit Bodensee-Motiven. Er zurückgezogen, obwohl seine Werke in vielen Kunstgalerien Europas und in Übersee Bedeutung erlangt hatten.

Das Gästebuch Brünings ist ein Spiegel seines Lebens und der Zeitgeschichte. In ihm finden sich die Namen von Norma Talmadge, Fritz Kampers, Max Schmeling, Joe Wannemacker, Barnum, Harrymann,Willi Fritsch, Gustav Fröhlich, Hideki Yukawa, Werner Zimmermann, Ottorino Respighi,Heinrich Harrer, Hans Huebmer, E. Kréal und Hans Sterneder.

In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts reiste er mehrmals ins Tessin und nach Spanien. Von 1961 bis 1963 arbeitete Brüning für die Olympiastadt Innsbruck (IX. Olympische Winterspiele 1964) an Zeichnungen und Radierungen.

Ein Verkehrsunfall im Jahr 1963 beendete Brünings künstlerisches Schaffen. Am 24. Dezember 1968 starb Brüning im Alter von fast 82 Jahren in Lindau.

Brünings Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde befindet sich inzwischen im Besitz von zahlreichen in- und ausländischen Museen und Privatpersonen.

Werke in Museen

Literatur und Quellen